Martin Karplus

österreichisch-amerikanischer Chemiker; Nobelpreis für Chemie 2013 zusammen mit Michael Levitt und Arieh Warshel für die Entwicklung von Multiskalenmodellen für komplexe chemische Systeme; Direktor des Institut de Science et d'Ingénierie Supramoléculaires (ISIS) und Professeur Conventionné der Universität Straßburg ab 1996; Theodore-William-Richards Professor emeritus der Universität Harvard

*  15. März 1930 Wien

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Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 49/2013

vom 3. Dezember 2013 (fa), ergänzt um Meldungen bis KW 32/2022

Herkunft

Martin Karplus wurde am 15. März 1930 in Wien als Sohn von Hans Karplus und Lucie Isabella Goldstern geboren. K.s Großvater Johann Paul Karplus war Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, sein anderer Großvater Samuel Goldstern leitete ein Sanatorium für Rheumaerkrankungen (Fangoheilanstalt). K. wuchs zusammen mit seinem älteren Bruder Robert zunächst in dem Wiener Vorort Grinzing auf. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 floh seine jüdische Familie vor der Herrschaft der Nationalsozialisten in die Schweiz und übersiedelte im gleichen Jahr in die USA. K. besitzt noch immer die österreichische Staatsbürgerschaft, betrachtet sich aber selbst als "Amerikaner" (Kleine Zeitung Online, 17.10.2013).

Ausbildung

Nach Abschluss der Newton High School studierte K. ab 1947 Chemie an der Harvard University in Cambridge (Massachusetts). Nach dem ...